Das Einfamilienhaus aus den 60er Jahren erfährt eine energetische und bauliche Sanierung der anderen Art. Im Bestand lagern die Erinnerungen der Kindheit des Bauherren, die auf behutsame Weise geändert werden. Dabei spielt die neue Einhausung eine besondere Rolle. Die hölzerne sorgsam ausgearbeitete neue Hülle leistet neben den kleinen räumlichen Gewinnen auf den drei Seiten des Hauses das Energetisch-Besondere. Sie sammelt solare Energien und leitet erwärmte Luftmassen, teilweise mit sanfter Technik unterstützt, über den First von der Ost- zur Westseite und umgekehrt; der südliche große Energiegarten liefert in diesem Zusammenhang den größten Anteil. Die Speichermassen des alten Hauses bewahren jetzt neben den Erinnerungen auch die solaren Energien. Die äußere Hülle besteht aus einer eigenständigen Holzkonstruktion, deren Fügungen auf den Prinzipien japanischer Holzbaukunst beruhen. Das Holzgerüst ist mit Polycarbonatplatten verkleidet,
die wiederum mit einer senkrechten hölzernen Lamellenkonstruktion vor Überwärmung geschützt und statisch gehalten werden. Im regelmäßigen Raster sind die gleich großen schlanken Fenster eingestellt. Auf der Westseite sind im Dach 20 qm Solarkollektoren integriert. Während die Luftkollektoren der Energiegärten und des Daches für eine gute Sammlung der Energie sorgen, wird das erwärmte Wasser der Solarkollektoren in einem 300-Liter-Speicher bereitgehalten und, falls erforderlich, mit einem holzbeheizten Kaminofen nacherwärmt.
Der Heizwärmebedarf beträgt 27 kWh/m2a, zur Nachheizung werden ca. 8 Ster Holz/a benötigt.
Der Primärenergiebedarf liegt bei 7,1 kWh/m2/a.